MontagsMoMent | 30.01.2023
Liebe CVJM-Community!
wie funktioniert es eigentlich, meine Sorgen und belastende Dinge an Gott abzugeben oder meine Freudenmomente mit ihm zu teilen? Ich kenne viele Leute, die immer wieder davon erzählen, dass sie mit ihren Gedanken zu Gott kommen und wie es ihnen weiterhilft. So nach den Prinzipien „geteiltes Leid ist halbes Leid“ und „geteilte Freude ist doppelte Freude“. Bei mir ist das oft nicht so. In den meisten Fällen fühlt sich das Gespräch mit Gott wie eine Einbahnstraße an. Aber wieso? Ich denke, dahinter steckt ein Stück Hilflosigkeit. Ich weiß einfach nicht, wie ich eigentlich eine richtige Beziehung mit Gott führe.
Was will und was sollte ich erzählen? Welche meiner Gedanken halte ich selbst für relevant zu teilen? Wofür interessiert sich Gott? Was ist seine Erwartung an die Beziehung? Was darf ich mir von dem Austausch erhoffen? Und wie genau soll ich die häufig gehörte Forderung umsetzen, ihm mein Herz zu öffnen? Was ist denn überhaupt „mein Herz“?
Und weil ich es trotzdem nicht „schleifen lassen“ möchte, erzähle ich kurz irgendwas völlig Zufälliges, rechtfertige das mit „Naja, Gott muss sich ja für alles interessieren!“, warte keine wirkliche Antwort ab und widme mich wieder anderen Gedanken, fühle dabei eine latente Unzufriedenheit, weil sich das nicht nach einer guten Beziehung anfühlt.
„Und wenn ihr betet, dann tut dies nicht wie die Heuchler! […] Leiere nicht gedankenlos Gebete herunter wie Leute, die Gott nicht kennen. Sie meinen, sie würden bei Gott etwas erreichen, wenn sie nur viele Worte machen.“ Das tut erstmal weh zu hören. Aber gleichzeitig empfinde ich die Verse als mutmachend, weil sie mich dazu anregen, über die Qualität meiner Beziehung zu und mit Gott nachzudenken und inwiefern ich vielleicht auch selbst dazu beitrage, dass sie sich häufig wie eine verpflichtende Einbahnstraße anfühlt.
Eure Leah Israel
Challenge: Überlege, wodurch sich deine zwischenmenschlichen Beziehungen gut und erfüllend für dich anfühlen und nimm es als Anregung für die Gestaltung deiner Gottesbeziehung.