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MontagsMutMacher | 22.11.2021

Liebe CVJM-Community!

Totensonntag – da war er wieder gestern, dieser gruselige Feiertag am Ende des Kirchenjahres. Bevor wir uns in den Trubel des Advents stürzen dürfen (müssen? wollen?), erinnern wir uns noch einmal an die Menschen, die wir im vergangenen Jahr verloren haben.

Vor einigen Jahren hat mich eine Pfarrerin an diesem Termin beeindruckt, praktisch kalt erwischt: Sie trug – ausgerechnet an diesem schwarzen Sonntag – anstelle ihres üblichen schwarzen Talars eine Albe, ein alternatives Gottesdienstgewand in Weiß, das sich auf das urchristliche Taufkleid zurück bezieht.

Trübe Gedanken? Schlechter Geschmack? War der Talar in der Reinigung? Nein, das war Absicht! So wurde es dann auch in der Predigt deutlich.

Das Grab ist leer, der Herr ist auferstanden, heißt es im Osterevangelium, etwa in Matthäus 28. Und der Apostel Paulus lässt es uns in seinem ersten Brief an die Korinther wissen: Jesus ist auferstanden als „Erstling“, quasi als Modell, als Prototyp für uns alle. Das heißt, auch unser Grab wird einst leer sein.

Was feiern wir am Totensonntag? Nicht dass unsere Verstorbenen von uns getrennt sind, dass wir sie nicht mehr bei uns haben. Nein, das wäre auch wirklich kein Grund zu feiern! Wir feiern, dass sie leben werden, wie auch wir leben werden: in Ewigkeit. Jesus Christus hat am Kreuz den Tod besiegt. Deshalb können wir am Ewigkeitssonntag – so der viel bessere Name dieses Tages – hoffnungsvoll, zuversichtlich, froh sein. Wir haben etwas, worauf wir uns freuen können, für uns und für unsere Verstorbenen.

Euer Georg Litty

Challenge: In dieser Woche kannst du an die guten Zeiten mit denen zurückdenken, die nicht mehr bei dir sind. Und dich darauf freuen, dass du sie auf wunderbare Weise wiedersehen wirst.

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MontagsMutMacher | 15.11.2021

Liebe CVJM-Community!

Wie ein Stück Seife. 

Wie ein Stück Seife in der Dusche ist der Gott doch manchmal. Oder?

Du greifst nach der Seife, doch die Seife schwimmt schon im nächsten Moment in Richtung Abfluss. Du greifst wieder nach der Seife, doch die Seife ist jetzt ganz woanders und du schwimmst in Richtung Abfluss. Du stehst wieder auf. Wo ist die Seife jetzt?

Ja, so scheint Er mir wirklich manchmal, und meist gerade dann, wenn ich Ihn als Konstante in meinem Leben brauche, kein undefinierbares Etwas ohne Ecken und Kanten, keinen Gott, der immer anders ist, als man zu wissen glaubt.

Also, hat Gottes Seifendasein überhaupt etwas Gutes an sich? So oft hat Er sich schon verändert, in meinem persönlichen Glauben, wie auch in der Geschichte. Da muss man nur mal in die Bibel schauen und staunen, wie sich das Gottesbild im Alten Testament mit der Zeit gewandelt hat und wie es dann schließlich im Neuen Testament für viele ein ganz anderes, ein ganz neues ist.

Gott ist nicht mehr fern, nicht mehr nur der unnahbare König im brennenden Dornbusch. Er hat durch Jesus eine Form angenommen, die liebevoll, die menschlich und so für uns greifbar geworden ist.

Ist Gott also doch keine Seife mehr? Gott war nie Seife, nie unzuverlässig und ständig woanders oder jemand anders. Er war immer Alpha und Omega, der da ist und der da kommt und der der niemals geht. Gott war immer Er selbst und wir sind Seife, rutschen uns viel zu oft selber weg, verlieren Gott aus dem Blick, den Gott, der mit einem trockenen Handtuch jederzeit auf uns wartet, egal welches Bild wir uns gerade noch von Ihm gemacht haben.

Challenge: Schaue dich heute in deinem Bad um oder krame in deiner Waschtasche nach einem Gegenstand, der dein Gottesbild gerade wiedergibt.

So wünsche ich euch heute mal keinen guten Rutsch in die Woche, sondern einen festen Schritt und Gottes Segen.

Euer Konstantin Stawenow

Er, der das Wort ist, wurde ein Mensch von Fleisch und Blut und lebte unter uns. Wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit voller Gnade und Wahrheit, wie nur er als der einzige Sohn sie besitzt, er, der vom Vater kommt. (Johannes 1,14)

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MontagsMutMacher | 08.11.2021

Liebe CVJM-Community!

Montagmorgen – das ist Stress pur für mich. Heute habe da ich zur ersten Stunde Unterricht. Das ist wirklich sehr früh. 

Ich denke an meine Schüler:  wie sind sie drauf, sind sie schon ausgeschlafen oder was haben sie das Wochenende erlebt, gibt es etwas, das ihnen auf der Seele brennt? Ich frage mich, bin ich selbst gewappnet für unangenehme Fragen, kann ich mich mit allem, was die Heranwachsenden bewegt, auseinandersetzen und will ich das überhaupt? Wie begegne ich dem Schüler, der immer im Vordergrund stehen will oder der mich nervt?

An diesem Morgen begegnet mir eins meiner Lieblingszitate aus der Bibel: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz an.“ (1.Samuel 16, 1-13). Es ist die Erwählung des Hirtenjungen David. Samuel wird von Gott beauftragt den neuen König zu salben. Und er macht sich auf zur ausgewählten Familie. Die Söhne der Familie kommen immer Einer nach dem Anderen. Aber jedes Mal, wenn Samuel denkt, der ist es, weil er erwachsen, groß und stattlich ist, verneint dies Gott. Und Samuel fragt, gibt es noch einen Sohn? Ja, bekommt er zur Antwort, aber dieser Sohn ist noch gar nicht erwachsen. Samuel fordert, lasst ihn kommen. David wird geholt und Gott gibt sein okay. Ja, der ist es und er sagt: „Ein Mensch sieht, was vor Augen ist, aber Gott sieht das Herz an!“ 

Ich glaube ganz fest, wir Menschen sollten dies auch öfter tun. Weg von oberflächlicher Betrachtung hin zum Versuch, mit anderen Augen zu sehen. Das heißt unseren Blickwinkel auf Dinge zu verändern und auch auf mich selbst. Natürlich werde ich weiterhin Menschen treffen, die nicht meinen Erwartungen entsprechen, aber das müssen sie auch nicht. In der Schule muss ich meine Erwartungen klar äußern und sie in Leistungen auch abverlangen, aber ich kann meine menschlichen Erwartungen nicht auf mein Gegenüber übertragen. Jeder Mensch ist von Gott einzigartig geschaffen und das ist auch gut so. Niemand muss für andere perfekt sein, sondern jeder muss lernen, auf Menschen unvoreingenommen zuzugehen. 

Eure Conny Schmidt

Challenge: Die Begegnungen, die du diese Woche mit interessanten Menschen hast – habe den Mut, einander mit anderen Augen zu sehen. 

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MontagsMutMacher | 01.11.2021

Liebe CVJM-Community!

was machst du eigentlich abends im Bett? Oder woran denkst du, wenn du aufstehst?

Ein junger Mann beschreibt es in der Bibel so:

„Gott, wenn ich mich zu Bette lege, so denke ich an dich, wenn ich wach liege, sinne ich über dich nach.“ (Psalm 63,7)

Das ist ein Satz aus einem Psalm. Ich selbst lese sehr gern die Psalmen aus der Bibel. Es sind Gebete und Lobpreislieder von Menschen, die Gott ganz tief und nah kommen in ihren Worten. Anbetung, Lobpreis, Dank, Klage, Ängste, Zweifel – all das wird in diesen Gebeten erlebbar. Deshalb lohnt es sich, nicht nur einen Vers daraus zu lesen, sondern den ganzen Psalm 63. David hat ihn geschrieben als er in der Wüste war. In diesem Gebet beschreibt er seine Sehnsucht nach Gott. Seine Seele dürstet nach Begegnung mit ihm. Er betet zu Gott, lobt und preist ihn. Mein Eindruck ist, dass durch diese Anbetung Davids Seele satt wird. Und dann kommt „Oft lag ich in meinem Bett und dachte an dich. Ich durchwachte Nächte und überlegte mir: Du bist es gewesen, der mir geholfen hat!“ (Psalm 63,7+8, Basisbibel)

Das kenne ich zu gut. Nachts im Bett mit Gedanken bei Gott sein. Wenn ich zur Ruhe komme, ohne Menschen oder Digitales um mich herum, kann ich nachdenken. Zu reflektieren, wie der Tag oder die Woche war, zeigt mir oft, was Gott mir Gutes getan hat. Ärger, Frust und Verletzungen kann ich gut am Tage pflegen und mich daran erinnern. Deshalb sind Zeiten heilsam, in denen ich an Gott denke. 

Der Pslambeter beschreibt zum Ende, wie sehr an Gott festhält, auch wenn Menschen ihm das Leben nehmen wollen. Beendet wird das Gebet mit Freude, die er empfindet, wenn man sich an Gott hält.

Das wünsche ich uns für diese Woche – Raum für alle Emotionen und die Erfahrung, dass Gott hilft.

Eure Nicole Fraaß

Challenge: Bevor du aufstehst, sprich ein kurzes Gebet, dass du dich auf den Tag mit Jesus freust. Bevor du einschläfst, danke Gott, dass er an diesem Tag dabei war! Es wird dich verändern, wenn du es mehrere Tage hintereinander schaffst.  

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MontagsMutMacher | 25.10.2021

Liebe CVJM-Community!

Vergangenes Wochenende habe ich einige KollegInnen das erste Mal persönlich getroffen, mit denen ich mich seit vielen Monaten per Videokonferenz treffe. Nach einer kleinen Irritation meiner Vorstellungen über ihre Körpergrößen stellte sich schnell das online gewachsene Vertrauensverhältnis ein. Doch es war auch ganz anders: Ich erlebte neue (alte) Qualitäten, die mich emotional bewegten: herzliche Umarmungen (pandemiekonform!), gemeinsam essen und lachen, gemeinsam singen und am Feuer sitzen.

Was ist es, das mich dabei so emotional berührt? Hier kommt ein Versuch, es in Worte zu fassen.

Ich spüre, dass unsere körperliche Nähe eine andere Qualität der Begegnung ermöglicht als es eine Videokonferenz ermöglicht. Persönliche Begegnung erfahre ich als komplexes sinnliches Erlebnis, als eine direkte Wahrnehmung des Anderen Moment für Moment. Gemeinsam können wir das Geschehen in der Gegenwart spüren und die erlebten Emotionen direkt und vor allem nonverbal austauschen. Die körperliche Präsenz ermöglicht mir eine höhere Aufmerksamkeit für mein Gegenüber, auch ohne körperliche Berührung. Ich sehe nicht nur die Mimik und Gestik. Das empathische Sehen des Gegenübers und das „Gesehenwerden“ sind wie Geben und Nehmen mit dem ganzen Körper. Das Sehen wird durch ein Erspüren ergänzt, dessen ich mir oft gar nicht bewusst bin. Durch diese Art des offenen Seins kann ich Nähe und Verbundenheit direkt und körperlich erfahren.

Challenge: Kennst du die Erfahrung und wie würdest du sie beschreiben? Wie erlebst du die unterschiedlichen Qualitäten der Online- und Offline-Begegnung? 

Ich lade dich ein, diese Woche bewusster als gewohnt deine emotionalen Erfahrungen in Begegnungen zu beobachten.

Euer Otmar Iser

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