MontagsMoment | 08.05.2023
Liebe CVJM-Community!
„Du bist ein Gott der mich sieht.“ (Gen 16, 13)
So lautet dieses Jahr die Jahreslosung. Ich habe vor kurzem beschlossen, Pfarrerin zu werden. Deswegen lerne ich vorbereitend fleißig Altgriechisch und übersetze Teile des Neuen Testaments. Im Johannesevangelium 1 Vers 1 heißt es in der Einheitsübersetzung: „Am Anfang war das Wort und das Wort war bei Gott und das Wort war Gott.“ Ich durfte lernen, dass es aber auch: „Im Urgrund war der Gedanke und der Gedanke war bei Gott und der Gedanke war Gott“ heißen kann. Für mich eine Offenbarung. Der Gedanke geht dem Wort schließlich voraus. Der Gedanke beinhaltet die wahre Absicht und die wahren Gefühle, die mit dem Wort manchmal nicht zu einhundert Prozent transportiert werden können. So entstehen Missverständnisse, in denen, meiner Meinung nach, zu einem großen Teil das Leid der Welt liegt. Wenn aber der Gedanke und das Wort gleichermaßen bei Gott sind und Gott darstellen. Dann heißt das, dass Gott mich und meine wahren Absichten kennt. Bei Gott gibt es keine Missverständnisse. Er weiß immer, wie ich es gemeint habe. Gut wie schlecht. Das ist einerseits beängstigend. Andererseits aber auch sehr tröstlich. Mir gibt das Wissen Mut, dass es eine Person auf der Welt gibt, die mich wirklich und vollkommen zu einhundert Prozent versteht. Egal, was ich sage – es kommt so an, wie ich es gemeint habe.
Eure Gina Weschenfelder
Kleine Challenge: Gibt es in deinem Leben vielleicht auch das ein oder andere Missverständnis? Lege es Jesus vor das Kreuz. Er kennt deine wahren Absichten. Er wird dir helfen, diese auch deinen Mitmenschen begreiflich zu machen.
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