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28 November 2022

MontagsMutMacher | 28.11.2022

Liebe CVJM-Community!

Sitze im Zug. Meine Augen auf die vorbeiziehende Landschaft gerichtet. Sehe jedoch einen Mann in schwarz gekleidet auf Menschen schießen. Höre den Gesang der Menschen. Spüre ihre Stärke, ihren Mut, ihren Schmerz. Fühle ihren Stolz. Für ihre Rechte einzustehen. Frei zu sein. Frauen, die ihr Kopftuch abnehmen, um die Feuer tanzen. Bilder, die zeigen wie sie ihre Haare abschneiden, mit Tränen in den Augen. Mahsa Amini. Ein Name, der zu viel war.

Was gerade im Iran passiert, zeigt, zu was Menschen in der Lage sind. Zu was für Grausamkeiten und Entmenschlichungen, doch noch viel mehr zu wie viel Stärke und Zusammenhalt.  Was Menschen gemeinsam bewirken können. Dass jede einzelne Stimme zählt.

Doch wo sind die Schlagzeilen über diese Revolution? Wo sind die Gespräche, wo die Solidarität, die als Putins Angriffskrieg gegen die Ukraine begann, im ganzen Land zuhören und zusehen waren?! Sie sind nicht in den Zeitungen oder im Radio. Sie hallen nicht in den Straßen wider, sondern kommen aus den Lautsprechern meines Handys. Ihre Stimmen sind in den Sozialen Medien. Dort wo Menschen sich austauschen, Bilder und Videos teilen, sich vernetzen. Dort haben sie die Möglichkeit zu berichten, auf aktuelle Geschehnisse aufmerksam zu machen, sich gegenseitig zu empowern. Dort wird das zutiefst menschenverachtete System des iranischen Regimes gezeigt.

Bis vor etwas mehr als 40 Jahren gab es auch hier in Deutschland eine Diktatur. Sie wurde nicht wie im Iran unter dem Deckmantel einer Religion gestützt, sondern unter dem des Sozialismus. Eine Diktatur, die Familien auseinanderriss; in der Menschen, die sich gegen sie stellten, weggesperrt, gefolterten, gebrochen wurden. Eine Diktatur, die endete, indem Menschen trotz Angst um ihr Leben, auf die Straße gingen. Zeigten, dass sie sich diesem System nicht weiter unterwerfen. Dass sie Träume haben. Dass sie für ebendiese nicht mehr still sein werden.

Woman Life Freedom.

Eure Yentl Wolff

Challenge: Informiere dich über eine Ungerechtigkeit in deinem Umfeld/ auf der Erde und mache auf sie aufmerksam - Mache sie sichtbar.

 

 

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